Der demografische Wandel in unserer Altersstruktur

Der demografische Wandel in unserer Altersstruktur und seine Auswirkungen auf die Pflege

Wir werden älter. Das hat Folgen. Nicht nur in Bezug auf die AHV, sondern auch auf die Pflege. Zeit, vorzusorgen und sich weiterzubilden.

Pflege ist umfangreicher und hektischer geworden. Das hat viele Gründe. Zum einen werden wir aufgrund schnellerer Früherkennung, gesünderer Ernährung, Forschung und wirksamer Medikamente älter. Zum anderen ist die Pflege durch Multimorbidität (mehrere Krankheiten bei einem Patienten gleichzeitig) und chronische Erkrankungen aufwendiger geworden.

Dies hat Folgen. Die Kosten steigen  und müssen in den Griff bekommen werden. Dabei sind wir von der Finanzkraft der Krankenkassen abhängig. Kosten im Griff haben, das tun wir mit mehr Administration zur Qualitätssicherung, dem Erkennen von kostenfressenden Faktoren und der Optimierung von verschiedenen Abläufen.

Das bedeutet einen enormen Eingriff in eine Arbeitswelt, die eine prioritäre Aufgabe hat: Menschen pflegen.

Wer in der Pflege arbeiten will, muss sich zum einen an den hektischen Alltag gewöhnen und sich zum andern, auf eine umfangreiche Administration und Vorschriften einlassen. Die Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens stehen damit vor wachsenden Herausforderungen, die veränderte Führungsaufgaben, aber auch Führungsverhalten erfordern. (Quelle: «Pflege im Wandel gestalten – Eine Führungsaufgabe» – Hrsg. Bechtel Peter, Ingrid Smerdka-Arhelger, Springer Verlag)
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Verändertes Führungsverhalten


Wen gilt es zu führen? 1.) Fachkräfte-/Nachwuchsmangel, 2.) ältere Pflegende, 3.) Migrantinnen und Migranten.

  1. Es fehlt fachkundiges Personal. Fehlendes Fachwissen ist eine logische Folge der höheren und komplexeren Anforderungen. Mehr Informationen aufzunehmen, zu verinnerlichen, zu verarbeiten und umzusetzen lässt uns alle schneller an unsere Grenzen kommen.
  2. Die Digitalisierung schreitet voran. Mit all ihren neuen Möglichkeiten sind wir dem Datenwahn unterlegen. Erfassen, damit Krankheiten bekämpft werden können. Erfassen, damit wir bestimmen können, wie lange ein Patient Anspruch auf Pflege und Leistungen hat. Technologie und Tempo werden schneller. Für ältere Pflegende, die sich früher auf den Patienten und dessen Bedürfnisse ausrichten konnten, müssen sich neu an Administration und Technik ausrichten und zudem ihr Arbeitstempo erhöhen.
  3. Andere Länder, andere Sitten. Nicht das fachliche Können ist im Migrationsbereich die Herausforderung. Kulturen sind wie Lebensstile in uns verankert. Migranten müssen lernen, auch schweizerisch zu denken und zu handeln.

Selbstverständlich sind die erwähnten Herausforderungen nicht pauschal zu verstehen. Sie sollen lediglich sensibilisieren und aufzeigen, welchen Anforderungen eine Führungskraft in der Pflege heute ausgesetzt ist.

Sich aus Überzeugung weiterbilden

Wer in der Pflege arbeitet, tut dies oft aus einer inneren Überzeugung. Vielleicht war am Anfang sogar eine Vision da, anderen Menschen zu helfen. Wo immer mehr verlangt wird, steigt die Gefahr von Routine und damit das Potenzial für Fehler. Insbesondere in der Pflege ist Routine eine Gratwanderung. Im Stress nimmt unsere Wahrnehmung für unser Umfeld ab. Hektik führt zu Spannungen und Spannungen im Team spüren auch die Patienten. Falsche Sichtweisen fördern innere Fallen wie «Schaffe ich das überhaupt?» oder «Genüge ich?»

Welche Anforderungen sind dem Pflegepersonal und den Patienten zumutbar?

Vieles im Leben ist eine Frage unserer Denk- und Sichtweisen. Gesetzliche Anforderungen müssen berücksichtigt und im Pflegealltag integriert werden. Doch als Arbeitgeber nur noch zu fordern wäre falsch.

Hier braucht es einen anderen Denkansatz: Motivation des Pflegepersonals.

Niemand kennt die Abläufe so gut wie das Pflegepersonal. Rückmeldungen sollten darum immer ernst genommen werden. Was geleistet wird, ist nicht selbstverständlich, sondern täglich ein Geschenk. Respekt und Wertschätzung dafür darf man regelmässig kundtun. Es sind oft ganz kleine Dinge, Abläufe, Aufmerksamkeiten, die dem hektischen Alltag einen unersetzlichen Wert vermitteln. Sie mögen klein sein und sind doch sehr wichtig.

Verändertes Führungsverhalten: Ziel ist ein motiviertes Team

Die Basis in einer Arbeit mit hohen Anforderungen ist ein klares und verständliches Führungsverhalten. Ein motiviertes Team als Ziel ist langfristige Aufbauarbeit, die eine kompetente, offene und faire Kommunikation erfordert. Zeit für eine Weiterbildung, die Mitarbeitende fördert: der eidg. Betriebliche Mentor FA (Fachausweis).

Betrieblicher Mentor FA

Die Ausbildung zum Betrieblichen Mentor FA ermöglicht es, Menschen kompetent zu begleiten und gleichzeitig Unternehmensziele zu berücksichtigen. Diese Coaching-Ausbildung fördert neue Denk- und Sichtweisen. Zum Ausbildungsprogramm gehören folgende Themenschwerpunkte:

  1. Prozessbegleitende Kompetenzen
  2. Selbstmanagement
  3. Selbstmarketing
  4. Laufbahn, und Karriere-Coaching
  5. Team-Coaching
  6. Gruppenvision

Pflege bedeutet hilfsbedürftige Menschen kompetent und professionell zu begleiten und gleichzeitig sich selbst und seine Bedürfnisse ebenso ernst zu nehmen.  

Die Coaching-Ausbildung zum Betrieblichen Mentor FA unterstützt und fördert diese Haltung.

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